UTE TRENTMANN
Medien: Mixed-Media, Fotografie, Malerei
Vita 1963 geboren in Krefeld 1982 Abitur mit Schwerpunkt Kunst, Krefeld Bibelschule und Volontariat, Schweiz 1988 Theologie B.A., Florida 1989 Redakteurin bei ERF-Medien, Wetzlar seit 1995 selbständig als Künstlerin, Grafik-Designerin, Journalistin seit 1989 lebt und arbeitet rund um Wetzlar Mitglied der Künstlergemeinschaft DasRad e.V., Wetzlarer Kunstverein,
Kunstverein Kulmbach e.V.
https://www.kunst-sucht-liebhaber.de/kuenstler/utetrentmann
Ausstellungen (Auswahl) Rathaus Hüttenberg, 2.7. - 27.8.2020 "Reibung", Historisches Badhaus und Galerie des KV Kulmbach, 8.5. - 5.7.2020 * "ÜBER KREUZ", Haus Bachem, Königswinter, 28.3. - 5.4.2020 * "metamorphose(n)", Künstlerforum Bonn, 9.2. - 1.3.2020 * Ökumenisches Forum Hafencity e.V., Hamburg, 23.11.2019 - 20.2.2020 * Galerie Kollaborativ, Berlin, 19.10. - 17.11.2019 * Kronberg-Forum Ewersbach, 4.7. - 30.9.2019 * KulturWerthof München, 2015, 2018 * Haus Bachem, Königswinter, 2015 * Gemeinschaftspraxis, Lahnau, 2015 C13ARTweeks Berlin, Prenzlauer Berg, 2014 * Hessentag Wetzlar, 2012 * Lungern (CH), 2003 * Stadtbibliothek Bad Bibra, 2000 EFG Gießen, 1999 Kunstmarkt Stadthalle Wetzlar, 1993 * Hessentag Lich, 1993 * Markt für Kunst und Handwerk, Kongresshalle Gießen, u.a. 1992 * Horkesgath Krefeld, 1982 * * Ausstellungsbeteiligung Meine Kunst Schon als Teenager begeistert sich Ute Trentmann (geb. Grüntjes) für die Schönheit
des Vergänglichen in Natur und Architektur, hält den morbiden Charme zunächst in
Fotos fest und setzt sich immer intensiver auch in ihrer Malerei mit Rosteffekten
und dreidimensionalen Strukturen auseinander: „Das einzig Konstante ist die
Veränderung, das spiegeln meine Bilder wieder, die unzählige Schichtungen
aufweisen und dadurch Geschichten erzählen.“ Als Mixed-Media-Künstlerin integriert sie verschiedenste Techniken in ihre
Arbeiten, sowohl experimentelle Zufallsprozesse u.a. durch Marmormehl, Sumpfkalk,
Kaffee, Asche als auch Aspekte der klassischen Malerei mit Acryl- und Ölfarben
sowie Pigmente, Tuschen und Kreiden. Der Transfer eigener Fotos, Fundstücke,
Einstreuungen sowie Upcycling ergänzen die selbst hergestellten Spachtelmassen und
werden zu Collagen, Assemblagen sowie Crossover. Im Mittelpunkt der Kunst von Ute Trentmann steht die Spurensuche, dabei geht es
nicht nur um die Faszination des Vergangenen und den Vorbildern alter Kulturen,
sondern auch um die Auseinandersetzung im malerischen Prozess mit der eigenen
Vergangenheit und Vergänglichkeit, den Brüchen, Verletzungen, Schattenseiten des
Lebens. Manch „schönes“ Bild wird zerstört, zeigt dann zunächst die Zerissenheit,
dokumentiert Gewalt und Zerbrechlichkeit, Verletzungsspuren, ein ewiges Auf und Ab.
Es folgt ein langer, manchmal mühsamer Weg der Integration von Zerbruch und
Neuanfang, ein verbindender Dialog; Risse sind sichtbar, manchmal düster und
schwer, meist aber farbenfroh und hoffnungsvoll, abwechslungsreich und
vielschichtig – ein Spiegel der Seele. Beeinflusst ist ihr Werk von zeitgenössischen Künstlern, die sich mit Strukturen
und Schichtungen auseinander gesetzt haben wie Emil Schumacher, Per Kirkeby,
Gabriele Middelmann sowie Gabriele Musebrink. „Dreidimensionale Strukturen reizen
mich und ziehen mich magisch an, besonders in der Malerei und Fotografie. Als
Künstlerin bin ich allerdings weniger strukturiert, sondern liebe eher das
Spontane, Impulsive und Lebendige.“ Ein weiteres wichtiges Thema für Ute Trentmann ist Kommunikation. Als Journalistin
und freie Autorin schreibt sie für Printmedien und Drehbücher für Fernsehen. Als
Künstlerin ist sie fasziniert von der Sprache der Kunst, von Felsmalereien und
Petroglyphen vergangener Epochen, von weltumspannenden Archetypen, Zeichen und
Symbolen. „Bereits früh haben mich alte Hochkulturen wie die ägyptische Keilschrift
fasziniert. Als ich dann als Teenager in unserem Garten ein römisches Bronzebeil
fand, stieg meine Begeisterung für verrostete Objekte. Sie tragen Spuren der
Vergangenheit, erzählen leise ihre Geschichte. Später habe ich tausende Fotos von
Steinritzungen in ganz Skandinavien gemacht. Ich finde, die bronzezeitlichen
Figuren haben eine Renaissance verdient, sie berühren mich zutiefst, deshalb
nutze ich sie gern in meinen Werken.“ Beispielsweise zeigt ihre Gemäldereihe „Nordische Zeichen“ eine freie
Interpretation prähistorischer bzw. bronzezeitlicher Vorbilder, die sie von Tanum
in Südschweden bis Alta im höchsten Norden Norwegens entdeckt hat. „Inspiration finde ich vor allem auf meinen Reisen. Vom Nordkap bis Gibraltar
habe ich fast alle Küstenstraßen Westeuropas bereist, meist allein mit Hund und
Wohnmobil, seit 2011 mit meinem Mann und meiner Muse Thomas. Auf dem Heimweg
quillt das Fahrzeug über mit Fundstücken, sei es Rost von den Lofoten, farbiger
Sand von der Algarve oder Treibholz aus Korsika.“ Ihr eigenes Fotoarchiv enthält umfangreiche Struktur- und Oberflächenmotive von
scheinbar Abstraktem. Im Atelier trifft dann Fotografie auf Malerei und liefert
Ideen für ihre Kunst - ein fast unerschöpflicher Fundus. Ute Trentmann kombiniert
ihre Fotovorlagen mit inneren Bildern, bringt Erinnerungen und Gefühle in Form,
arrangiert gesammelte Materialien intuitiv, wobei ihre Liebe zu ästhetischen
Strukturen sichtbar wird. Dabei ist ihre Formensprache abwechslungsreich. Ihre
Farbpalette bevorzugt ans Meer erinnernde grün-blau Töne. Als Autodidaktin
arbeitet sie nicht nur mit Pinsel und Farbe, auch Hammer und Schleifmaschine
hinterlassen Spuren in ihren Mixed Media Werken, die einladen auf Entdeckungstour
zu gehen.
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